
Ab dem 1. Januar führt Bulgarien offiziell den Euro ein und wird damit zum 21. Mitglied der Eurozone. Diese Entscheidung, die am Donnerstag in Kraft tritt, beendet einen jahrelangen Prozess des Verzichts auf die nationale Währung des Landes – den bulgarischen Lew.
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, gratulierte Bulgarien zu diesem Schritt und bezeichnete ihn als Ergebnis jahrelanger konsequenter Arbeit und Zielstrebigkeit. Ihrer Einschätzung nach bedeutet der Übergang zum Euro einfachere Zahlungen, bequemeres Reisen und zahlreiche neue Chancen für die bulgarische Wirtschaft.
Gleichzeitig erfolgt die Einführung des Euro vor dem Hintergrund intensiver innenpolitischer Debatten. Im Jahr 2025 kam es in Bulgarien zu einer groß angelegten Protestkampagne von Befürwortern des Erhalts der nationalen Währung, des Lew. Gegner des Euro äußerten die Sorge vor einem starken Preisanstieg und dem Verlust wirtschaftlicher Souveränität.
Trotzdem betrachteten aufeinanderfolgende Regierungen den Beitritt zur Eurozone als strategisches Ziel. Nach Ansicht der Reformbefürworter wird der Euro die Wirtschaft stärken, den Handel erleichtern, die Beziehungen zur Europäischen Union festigen und die Anfälligkeit des Landes gegenüber externen Einflüssen, einschließlich des russischen Einflusses, verringern.
In den vergangenen Jahren erlebte Bulgarien eine anhaltende Phase politischer Instabilität. Proteste gegen Korruption führten zum Sturz einer konservativen Regierung, und das Land steht nun vor seiner achten Wahl innerhalb von fünf Jahren.
Wirtschaftlich ist Bulgarien bereits seit langem eng mit dem Euro verbunden. Nach der Hyperinflation der 1990er Jahre band das Land den Lew zunächst an die Deutsche Mark und später an den Euro und übertrug die Kontrolle über die Währungsstabilität der Europäischen Zentralbank. Experten zufolge wird der Beitritt zur Eurozone Bulgarien erhebliche Vorteile bringen – von stabilen Preisen und günstigerer Finanzierung bis hin zur Vereinfachung des Handels innerhalb der Europäischen Union.
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